NARD
Projektdetails
Marwan Abado | Oud, Vocals |
Miki Liebermann | Gitarre |
Joanna Lewis | Geige |
Georg Graf | Wind |
Peter Rosmanith | Percussion |
Released: | 2009 / Österreich |
CD-Bestellung: | office@marwan-abado.net |
„Nard“: Der Würfel als Symbol des Schicksals, des scheinbar Unverrückbaren. Der unentrinnbaren „Geworfenheit“ menschlicher Existenz. Als Bub saß Marwan Abado oft am Meer, suchte die Weite des grenzenlosen Blaus, um der Enge des Alltags zu entkommen, was damals im Libanon hieß: Krieg. 30 Jahre später lebt er in Wien, blickt zurück und singt. Mit einer Stimme, die direkt ins Herz zielt. Über Verlust, über Abschied, ja, über die Namenlosigkeit des Schmerzes, aber auch: über Momente des Glücks. Seine Musik, seine Texte sind bildhaft: Da ist der Heimkehrende, dessen Herz mit Freude erfüllt ist; da ist der Weintrinker, der die Erinnerung bekämpft; da ist der Musikant an der Straße, der – unbeachtet von den Passanten – seine Trommel schlägt, dabei zunehmend unverdrossen, ja, heiter seinem eigenen Rhythmus folgt. Beschwingt, fast übermütig klingt Marwan Abado in diesem Lied, verfällt in zungenschnalzende, scat-rappende Vokalisen, wie man sie von ihm noch nicht gehört hat. Schicksal, so scheint er zu sagen, ist etwas, das auch im Kopf des Betroffenen passiert – und dadurch nicht immer unverrückbar, unentrinnbar ist. Marwan Abados Musik ist als schwermütig, melancholisch bekannt. In „Nard“ tönt auch die Hoffnung mit.
(Andreas Felber, Juli 2009)